Viele hatten mir davon abgeraten, aber ich habe es dennoch getan: Ich hab den Fuji erklommen!!
たくさんの人に行かないほうがいいと言われたのにしました:富士山を登りました!!
Der Fuji rückt näher 富士山は近くなる
Zusammen mit ein paar Freunden schloss ich mich einer Reisegruppe zum Gipfel des Fuji an. Früh morgens stiegen wir in Osaka in den Bus, der uns bis zum höchsten, mit dem Auto erreichbaren Punkt des Fuji brachte, wo wir gegen 17 Uhr eintrafen. Nachdem wir im Bus so viel wie möglich geschlafen und uns dort erstmal ordentlich gestärkt hatten, begannen wir den Aufstieg.
Das Tempo war sehr langsam gewählt, damit unsere Kräfte auch bis ganz oben reichten, und so bewältigten wir stetig Station um Station, bis wir gegen halb 12 Uhr nachts zwei Stunden Pause in einer der Hütten machten. An diesem Punkt waren wir schon ziemlich erschöpft, zumal die Luft spürbar dünner wurde und bei vielen Kopfschmerzen verursachte. Anschließend ging es an die letzten Meter und wir schafften es auch gerade noch rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu sein.
Oben war es furchtbar kalt und so hab ich mir einen heißen Kaffee gegönnt, der viermal so teuer war wie üblich… Nach einer halben Stunde Aufenthalt auf dem Gipfel ging es auch schon wieder an den Abstieg, der den unangenehmsten Teil der Tour darstellte. Bevor wir wieder mit dem Bus nach Osaka zurückfuhren, machten wir noch Halt im öffentlichen Bad, um die strapazierten Beine etwas zu entspannen. 🙂
Nachdem neue Wohnheimsbewohner eigezogen sind, gab es auch wieder ein Sicherheitstraining. Diesmal haben wir sogar tatsächlich den Umgang mit dem Feuerlöscher geübt:
新しい寮生が来てから、また消防訓練がありました:
Und wieder kam der nette Polizist vom letzten Mal und zeigte uns ein paar neue und altbekannte Tricks. Hier ein Mitschnitt seiner tollen Performance. Das Video ist zwar ein bisschen lang, aber es lohnt sich bis zum Ende zuzuschauen. Auch wer des Japanischen nicht mächtig ist, dürfte seinen Spaß haben:
Nach langem hin und her haben wir es tatsächlich auch einmal geschafft, nach Takarazuka zu gehen. Takarazuka ist nicht nur der Name einer Stadt, sondern auch der Name einer japanischen Theatertruppe, die nur aus Frauen besteht. Das Viertel, in dem sich das Theater befindet, ist völlig auf Takarazuka ausgerichtet und es fühlt sich an, als wäre man plötzlich in Italien oder Frankreich, statt in Japan. Die Gebäude muten sehr europäisch an und das Theater selbst ist wie eine Burg gestaltet. Innen wird es von riesigen Kronleuchtern erhellt und enthält nicht nur das Theater an sich, sondern auch einige Restaurants und Fanshops, sowie ein Fotostudie, in dem man sich für viel Geld Takarazuka-Kostüme tragend fotografieren lassen kann.
Selbst das Essen in den Restaurants ist dem aktuellen Spielplan entsprechend gestaltet:
レストランの料理も時事的な上演予定表に当たっている:
Gespannt warten wir auf den Einlass!! わくわくして上演の始まりに待っている!!
Wir haben uns das Stück „The Scarlet Pimpernel“ angesehen, das von einem englischen Rebellen erzählt, der die Französische Revolution unterstützt. Obwohl sämtliche Charaktere, auch Männerrollen, nur von Frauen gespielt werden, hat man davon kaum etwas gespürt. Es ist sehr beeindruckend, wie tief diese Frauen singen können. Da erinnert wirklich nichts an eine Frauenstimme und wenn man sich nicht ab und zu die Gesichter näher betrachten würde, würde man tatsächlich vergessen, dass man da nur Frauen auf der Bühne sieht.
Das Stück war zwar wirklich gut gemacht, was Tänze und Gesang angeht, aber nichts, was einen vor Begeisterung völlig mitreißen würde. Erst als das Stück vorbei war und der Revue-Part begann, waren wir auch hin und weg. Die Hauptcharaktere traten alle nochmal mit eigenen Stücken auf, die ihren Charakter unterstrichen. Es war, als wenn die Charaktere des Stücks selbst ein Theaterstück aufführen würden und das in unglaublich glitzernden Kostümen. Es funkelte und glitzerte wirklich so sehr, dass es besser wäre, eine Sonnenbrille dabei gehabt zu haben. 😀 Ich hab mich gefühlt wie in einem lebendigen Anime!!
Am 17. Juli fand eines der berühmtesten Feste in Japan statt, das Gion-matsuri in Kyoto. Wenn man quasi nebenan wohnt, kann man sich das ja nicht entgehen lassen. Schon seit Anfang Juli waren dort die großen Paradewagen aufgebaut gewesen, aber am 17. Juli wurden sie auch durch die Stadt bewegt.
Das war eine ziemlich langsame Prozedur und vor allem die Kreuzungen brauchten einige Vorbereitungszeit, ehe die Wagen um die Ecke fahren konnten. Da wurde gezerrt und gezogen, Räder mit Strohmatten unterlegt, wieder gezerrt und gezogen… und irgenwann befand sich der Wagen dann in der richtigen Position und es konnte weitergehen. Uns hat es gereicht, das Schauspiel einmal anzusehen und sind dann zum Kiyomizu-dera gegangen, um noch ein bisschen in unseren Yukata herumzulaufen.
Jedes Jahr fahren die OUSSEP-Studenten zum Abschluss des Programmes für ein Wochenende auf den Koya-san. Unser Jahrgang war da natürlich keine Ausnahme und so besichtigten wir am 12. und 13. Juli einige der vielen Tempel auf dem Berg Koya.
Diese Tempel gehören alle zur buddhistischen Shingon Sekte, die 816 von Kukai gegründet wurde. Kukai legte die Tempel als Universität an, so dass die verschiedenen Tempelgebäude alle, auch heute noch, als Unterrichtsräume dienen.
Die japanischen Führerinnen, die uns begleiteten, zeigten uns die wichtigsten Tempel und erklärten uns ihre Besonderheiten. Früher war der Zutritt zum Berg für Frauen verboten. Kukais Mutter lebte daher ständig am Fuße des Berges, während er selbst oben den Buddhismus lehrte. Als seine Mutter starb, baute Kukai eine eigene Halle für ihre
Beerdigungszeremonie, in deren Inneren sich eine Großküche befindet. In ihren drei Kesseln konnte Reis für 2000 Personen gekocht werden.
Die Nacht verbrachten wir ebenfalls in einem Tempel, wo wir Yukata trugen, wie die Mönche aßen (d.h. vegetarisch) und in traditionellen, japanischen Zimmern untergebracht waren.
夜も寺で泊まって、浴衣を着て、お坊さんと同じ(菜食主義の)料理を食べて、和風の部屋に寝ました。
Am nächsten Tag besichtigten wir dann den großen Friedhof auf dem Koya-san (Oku no In), der sehr beeindruckend war. Uralte Grabsteine, mit Moos bewachsen und von hohen Zedern umgehen, erzeugten eine tolle Atmosphäre. Kurz vor dem Friedhofstempel waren einige Buddha-Statuen aufgestellt, die ständig zur Reinigung mit Wasser begossen wurden.
Viele Firmen, wie hier Nissan, haben Denkmäler für ihre Arbeiter aufgestellt, die während der Produktion ums Leben gekommen sind.
たくさんの会社は仕事でなくなった会社員のため墓を立たれました。これは日産の墓です。
Sogar für Termiten gibt es ein Denkmal. Schließlich werden tausende von ihnen von Kammerjägern getötet, obwohl jedes Lebewesen eine Art Buddhastatus besitzt.
シロアリも自分の墓を持っています。
Nach der Friedhofsbesichtigung hatten wir noch etwas Zeit, uns auf eigene Faust umzusehen, Mitbringsel zu besorgen und etwas zu essen. Dann ging es auch schon wieder zurück nach Osaka, wo es wieder hieß: Lernen, Tests und Aufsätze schreiben…
Bis jetzt gab’s noch keinen einzigen Eintrag im Juli, dabei hab ich einiges erlebt. Ich war aber leider auch unibedingt zu beschäftigt um zu schreiben… Komme gerade aus Iga-Ueno wieder und will morgen auf den Fuji… Wenn ich wiederkomme, werde ich beginnen, die Erlebnisse vom Juli zu erzählen. Dann gibt’s Berge, Feste, Yukata und mehr. ^^
Am Mittwoch habe ich in meinen Geburtstag reingefeiert! Ab ca. 19:30 Uhr ging’s im Wood Village mit einem Nomihodai-Kurs los, d.h. 90 Minuten lang Trinken soviel man will und ein paar Kleinigkeiten zu essen. Gut 20 Leute kamen und brachten mir neben guter Laune haufenweise Geschenke mit. Da ich nicht mit Geschenken gerechnet hatte, war ich sehr überrascht. 🙂 Die Stimmung war von Anfang an super, auch wenn sich der Start etwas verzögert hatte…
Gegen Mitternacht gingen die meisten nach Hause, aber eine kleine Gruppe von acht Leuten machte sich nach Umeda auf, wo wir das Halbfinale Deutschland gegen Türkei sehen wollten. Aber bis dahin war ja noch viel Zeit (Wurde schließlich erst 3:45 Uhr japanischer Zeit ausgestrahlt…) und so haben wir drei Stunden bei unverändert guter Stimmung und mit weiteren Freunden, die später dazustießen, mit Karaoke verbracht. Vor dem Spiel waren natürlich sowohl Deutsche als auch Türken siegesgewiss, aber da ja schließlich mein Geburtstag war, konnten die Deutschen ja gar nicht verlieren. 😀
Das Spiel war super. Spannend bis zur letzten Minute! Da hat sich das Aufbleiben gelohnt. Obwohl wir alle kaputt waren, ging es nur schnell unter die Dusche und dann gleich in die Uni…
Am Nachmittag war auch noch nich an Schlaf zu denken, weil ich erstmal die vielen Geburtstagswünsche lesen und beantworten wollte. Mit Beantworten bin ich leider noch immer nicht ganz fertig…
An dieser Stelle nochmal ein herzliches Danke an alle, die mit mir gefeiert haben und so einen wunderbaren Abend bzw. so eine herrliche Nacht verbracht haben! Danke für alle Karten, E-Mails, Messages, Umarmungen und Geschenke!! Dank euch wird mir dieser Geburtstag unvergesslich bleiben! ^_^
Letztes Wochenende bin ich mit zwei Professoren und einem Studenten der Human Sciences Faculty nach Niigata geflogen, um ein buddhistisches Hospiz, genannt Vihara, anzusehen.
Dabei bin ich zum ersten Mal mit einer kleinen Propellermaschine geflogen. Im Hintergrund sieht man schön den Vergleich zu einem „normalen“ Flugzeug.
そのときには初めてプロペラー飛行機で行きました。背景には普通な飛行ことの比較をよく分かりますね。
Nach ca. einer Stunde Flugzeit sind wir in Niigata gelandet, von wo aus es per Bus zum Bahnhof von Niigata ging. Bevor wir von da aus per Shinkansen eine halbe Stunde weiter zu unserem Zielort Nagaoka gefahren sind, gab es erstmal Hegi-Soba. Im Restaurant wurde uns erklärt, dass dieser Name von dem Tablett (Hegi) kommt, auf dem die Soba-Nudeln serviert werden.
In Nagaoka haben wir nur schnell unser Gepäck im Hotel abgeladen und sind dann mit dem Taxi zu einem Tageszentrum für Senioren gefahren. Von dort aus wurden wir zu mehreren Altenheimen und Tageszentren gefahren, die alle zur selben Firma gehören und über die ganze Stadt verstreut liegen.
Auf dem Weg entdeckten wir etwas Kurioses: Ein überdurchschnittlich langer Feuerhydrant! Diese Länge ist in der Präfektur Niigata nötig, weil dort im Winter sehr viel Schnee fällt. Man nennt Niigata nicht umsonst auch Schneeland (yuki no kuni).
Am Abend trafen wir einen ehemaligen Studenten der Uni Osaka, der mittlerweile als buddhistischer Mönch in der Vihara arbeitet. Zunächst haben wir in einem Restaurant typische Gerichte aus Niigata probiert und guten Sake getrunken und sind im Anschluss in eine Izakaya gegangen, um weiter Sake zu trinken und weiter zu essen. 😀 Dabei hat mich mein Professor ständig neue Speisen probieren lassen und meinte, dass das ja alles japanische Kultur sei, die ich unbedingt kennenlernen müsse. Wie zum Beispiel den fritierten Tofu (Aburage), der in Niigata anders als in anderen Präfekturen zubereitet wird.
Aburage gab es zwar schon im Restaurant, aber da die Izakaya noch eine besondere Variante gefüllt mit Natto (vermentierte Soyabohnen), die ich dann auch noch probieren musste. 😀 War natürlich seeeehr lecker, sieht man doch auf dem Foto oder? 😀
Am nächsten Tag ging es dann also zur Besichtigung der Vihara, wo uns der Osaka-Uni-Absolvent die Einrichtung zeigte und sehr viel über den Arbeitsablauf dort erzählte. Ich musste mich schon stark konzentrieren, um zu verstehen, was er sagte und war anschließend sehr kaputt. Es war ziemlich interessant, aber entgegen meiner Erwartung sind die Unterschiede zu einem christlichen Hospiz nur sehr gering. Hauptsächlich bestehen sie in der Dekoration, d.h. Jesus-Kreuze und Marien-Statuen oder eben Buddha- und Jizou-Figuren. Mal sehen, wie ich daraus jetzt einen Aufsatz bastel…
Nach der Besichtigung war unser wissenschaftliches Ziel für dieses Wochenende erreicht und wir machten uns wieder auf den Weg zum Flughafen. Da wir nach Sushi zum Mittagessen noch Zeit hatten, sind wir auf den Rainbow Tower gefahren, um den Blick auf das Japanische Meer auf der einen und auf die Japanischen Alpen auf der anderen Seite zu bewundern. Netterweise dreht sich nämlich die Gondel um den Turm.
Danach wollten wir noch einen schnellen Blick in ein Museum werfen, das aber leider Sonntags geschlossen hat. (Welches Museum hat denn bitte Sonntags geschlossen!?) Stattdessen haben wir dann noch etwas Zeit in einem Café verbracht, bis wir uns auf den Rückflug machten.
Eigentlich wollte ich schon gestern über den Fernsehdreh im Wohnheim berichten, aber da fiel leider das Internet im ganzen Wohnheim aus… Also hol ich das jetzt nach.
昨日は全寮でインターネットが問題があったから、テレビのインタビューについて日記は今日書きます。
Um 15 Uhr sollte es ja losgehen, aber das Fernsehteam war schon früher im Wohnheim, um den Dreh vorzubereiten. Die VIPs, das Manzai-Duo „Total Tenbos“, ein Ex-Morning-Musume-Mitglied und eine ausländische Künstlerin, kamen erst später.
Gegen 15 Uhr fanden sich also ein paar Studenten aus dem Wohnheim in der Lobby ein, um dem Fernsehteam erste Vorabinfos zu geben. Mein Freund gab sich als Koreaner aus, um auch interviewt werden zu können. 😀 Nachdem zuerst draußen mit den VIPs alleine gedreht wurde, kamen alle ins Wohnheim und begannen, uns zu interviewen. Angefangen wurde bei Nori, äh, Yoson und mir. Wir stellten uns vor, erzählten, wo wir uns kennengelernt haben usw. und sollten dann sagen, was wir für Musik hören (war schließlich eine Musiksendung). Ich outete mich gleich als Ulfuls-Fan und zu meiner Überraschung behauptete Yoson aka Nori dasselbe (dabei mag er Ulfuls eigentlich nicht besonders). 😀 Dann habe ich noch einen Vers „Gattsu da ze!!“ gesungen und Yoson „Banzai“. Jaja, ein Paar durch Ulfuls verbunden. ^^° … Als ich schließlich nach meiner deutschen Musikempfehlung gefragt wurde, lautete meine Antwort: Die Ärzte!! 😀 Is immerhin die beste Band der Welt, nech? 😀
Das Spiel hat sich dann bei den anderen Studenten fortgesetzt. Nori hat bald darauf die Flucht ergriffen, damit nicht noch einer der „echten“ Koreaner auf die Idee kam, mit ihm zu sprechen… Ein paar Studenten zeigten den VIPs noch ihre Zimmer oder kochten etwas und dann war der ganze Spaß gegen 18 Uhr auch schon vorbei. Zum Schluss gab’s ein nettes Gruppenfoto:
Gestern rief mich Matsumoto-san von der Wohnheimverwaltung auf meinem Zimmer an und fragte, ob ich nächsten Mittwoch Zeit für ein Interview hätte. Yomiuri-TV plant nämlich, seine wöchentliche Musiksendung „Waoon“ nächste Woche bei uns im Wohnheim zu drehen. Das heißt, dass ein Manzai-Duo und eine Sängerin der Band „Morning Musume“ plus Moderator und Kamerateam hier antanzen und ein paar der Studenten nach ihren Musikempfehlungen fragen werden.
Heute kamen schonmal zwei der Produzenten vorbei, um uns zu erklären, worum es gehen wird. Bin ja mal sehr gespannt, wie das dann tatsächlich ablaufen wird. Hoffentlich bin ich nicht zu nervös…