Nachdem neue Wohnheimsbewohner eigezogen sind, gab es auch wieder ein Sicherheitstraining. Diesmal haben wir sogar tatsächlich den Umgang mit dem Feuerlöscher geübt:
新しい寮生が来てから、また消防訓練がありました:
Und wieder kam der nette Polizist vom letzten Mal und zeigte uns ein paar neue und altbekannte Tricks. Hier ein Mitschnitt seiner tollen Performance. Das Video ist zwar ein bisschen lang, aber es lohnt sich bis zum Ende zuzuschauen. Auch wer des Japanischen nicht mächtig ist, dürfte seinen Spaß haben:
Nach langem hin und her haben wir es tatsächlich auch einmal geschafft, nach Takarazuka zu gehen. Takarazuka ist nicht nur der Name einer Stadt, sondern auch der Name einer japanischen Theatertruppe, die nur aus Frauen besteht. Das Viertel, in dem sich das Theater befindet, ist völlig auf Takarazuka ausgerichtet und es fühlt sich an, als wäre man plötzlich in Italien oder Frankreich, statt in Japan. Die Gebäude muten sehr europäisch an und das Theater selbst ist wie eine Burg gestaltet. Innen wird es von riesigen Kronleuchtern erhellt und enthält nicht nur das Theater an sich, sondern auch einige Restaurants und Fanshops, sowie ein Fotostudie, in dem man sich für viel Geld Takarazuka-Kostüme tragend fotografieren lassen kann.
Selbst das Essen in den Restaurants ist dem aktuellen Spielplan entsprechend gestaltet:
レストランの料理も時事的な上演予定表に当たっている:
Gespannt warten wir auf den Einlass!! わくわくして上演の始まりに待っている!!
Wir haben uns das Stück „The Scarlet Pimpernel“ angesehen, das von einem englischen Rebellen erzählt, der die Französische Revolution unterstützt. Obwohl sämtliche Charaktere, auch Männerrollen, nur von Frauen gespielt werden, hat man davon kaum etwas gespürt. Es ist sehr beeindruckend, wie tief diese Frauen singen können. Da erinnert wirklich nichts an eine Frauenstimme und wenn man sich nicht ab und zu die Gesichter näher betrachten würde, würde man tatsächlich vergessen, dass man da nur Frauen auf der Bühne sieht.
Das Stück war zwar wirklich gut gemacht, was Tänze und Gesang angeht, aber nichts, was einen vor Begeisterung völlig mitreißen würde. Erst als das Stück vorbei war und der Revue-Part begann, waren wir auch hin und weg. Die Hauptcharaktere traten alle nochmal mit eigenen Stücken auf, die ihren Charakter unterstrichen. Es war, als wenn die Charaktere des Stücks selbst ein Theaterstück aufführen würden und das in unglaublich glitzernden Kostümen. Es funkelte und glitzerte wirklich so sehr, dass es besser wäre, eine Sonnenbrille dabei gehabt zu haben. 😀 Ich hab mich gefühlt wie in einem lebendigen Anime!!
Bis jetzt gab’s noch keinen einzigen Eintrag im Juli, dabei hab ich einiges erlebt. Ich war aber leider auch unibedingt zu beschäftigt um zu schreiben… Komme gerade aus Iga-Ueno wieder und will morgen auf den Fuji… Wenn ich wiederkomme, werde ich beginnen, die Erlebnisse vom Juli zu erzählen. Dann gibt’s Berge, Feste, Yukata und mehr. ^^
Letztes Wochenende bin ich mit zwei Professoren und einem Studenten der Human Sciences Faculty nach Niigata geflogen, um ein buddhistisches Hospiz, genannt Vihara, anzusehen.
Dabei bin ich zum ersten Mal mit einer kleinen Propellermaschine geflogen. Im Hintergrund sieht man schön den Vergleich zu einem „normalen“ Flugzeug.
そのときには初めてプロペラー飛行機で行きました。背景には普通な飛行ことの比較をよく分かりますね。
Nach ca. einer Stunde Flugzeit sind wir in Niigata gelandet, von wo aus es per Bus zum Bahnhof von Niigata ging. Bevor wir von da aus per Shinkansen eine halbe Stunde weiter zu unserem Zielort Nagaoka gefahren sind, gab es erstmal Hegi-Soba. Im Restaurant wurde uns erklärt, dass dieser Name von dem Tablett (Hegi) kommt, auf dem die Soba-Nudeln serviert werden.
In Nagaoka haben wir nur schnell unser Gepäck im Hotel abgeladen und sind dann mit dem Taxi zu einem Tageszentrum für Senioren gefahren. Von dort aus wurden wir zu mehreren Altenheimen und Tageszentren gefahren, die alle zur selben Firma gehören und über die ganze Stadt verstreut liegen.
Auf dem Weg entdeckten wir etwas Kurioses: Ein überdurchschnittlich langer Feuerhydrant! Diese Länge ist in der Präfektur Niigata nötig, weil dort im Winter sehr viel Schnee fällt. Man nennt Niigata nicht umsonst auch Schneeland (yuki no kuni).
Am Abend trafen wir einen ehemaligen Studenten der Uni Osaka, der mittlerweile als buddhistischer Mönch in der Vihara arbeitet. Zunächst haben wir in einem Restaurant typische Gerichte aus Niigata probiert und guten Sake getrunken und sind im Anschluss in eine Izakaya gegangen, um weiter Sake zu trinken und weiter zu essen. 😀 Dabei hat mich mein Professor ständig neue Speisen probieren lassen und meinte, dass das ja alles japanische Kultur sei, die ich unbedingt kennenlernen müsse. Wie zum Beispiel den fritierten Tofu (Aburage), der in Niigata anders als in anderen Präfekturen zubereitet wird.
Aburage gab es zwar schon im Restaurant, aber da die Izakaya noch eine besondere Variante gefüllt mit Natto (vermentierte Soyabohnen), die ich dann auch noch probieren musste. 😀 War natürlich seeeehr lecker, sieht man doch auf dem Foto oder? 😀
Am nächsten Tag ging es dann also zur Besichtigung der Vihara, wo uns der Osaka-Uni-Absolvent die Einrichtung zeigte und sehr viel über den Arbeitsablauf dort erzählte. Ich musste mich schon stark konzentrieren, um zu verstehen, was er sagte und war anschließend sehr kaputt. Es war ziemlich interessant, aber entgegen meiner Erwartung sind die Unterschiede zu einem christlichen Hospiz nur sehr gering. Hauptsächlich bestehen sie in der Dekoration, d.h. Jesus-Kreuze und Marien-Statuen oder eben Buddha- und Jizou-Figuren. Mal sehen, wie ich daraus jetzt einen Aufsatz bastel…
Nach der Besichtigung war unser wissenschaftliches Ziel für dieses Wochenende erreicht und wir machten uns wieder auf den Weg zum Flughafen. Da wir nach Sushi zum Mittagessen noch Zeit hatten, sind wir auf den Rainbow Tower gefahren, um den Blick auf das Japanische Meer auf der einen und auf die Japanischen Alpen auf der anderen Seite zu bewundern. Netterweise dreht sich nämlich die Gondel um den Turm.
Danach wollten wir noch einen schnellen Blick in ein Museum werfen, das aber leider Sonntags geschlossen hat. (Welches Museum hat denn bitte Sonntags geschlossen!?) Stattdessen haben wir dann noch etwas Zeit in einem Café verbracht, bis wir uns auf den Rückflug machten.
Gestern rief mich Matsumoto-san von der Wohnheimverwaltung auf meinem Zimmer an und fragte, ob ich nächsten Mittwoch Zeit für ein Interview hätte. Yomiuri-TV plant nämlich, seine wöchentliche Musiksendung „Waoon“ nächste Woche bei uns im Wohnheim zu drehen. Das heißt, dass ein Manzai-Duo und eine Sängerin der Band „Morning Musume“ plus Moderator und Kamerateam hier antanzen und ein paar der Studenten nach ihren Musikempfehlungen fragen werden.
Heute kamen schonmal zwei der Produzenten vorbei, um uns zu erklären, worum es gehen wird. Bin ja mal sehr gespannt, wie das dann tatsächlich ablaufen wird. Hoffentlich bin ich nicht zu nervös…
Vor ein paar Tagen habe ich mir endlich einen Yukata gekauft. Lange habe ich nach „meinem“ Yukata gesucht, bis ich zufällig in einem kleinen Geschäft in der Garden Mall einen Yukata mit Goldfischen entdeckte. Ich habe mich sofort in die Goldfischlein verliebt und dachte: „Der isses!“ Allerdings war die Größe bis 163cm angegeben… Bei meinen 175cm schien es mir demnach unmöglich, diesen Yukata zu tragen…
Aber ich wollte noch nicht aufgeben und fragte die Verkäuferin, ob sie nicht einen größeren Yukata in diesem Design hätte, was leider nicht der Fall war. Sie bot mir aber an, ihn trotzdem anzuprobieren, was ich dann auch tat.
Und siehe da, ich konnte ihn tragen! Die Länge war in Ordnung. Allerdings kam ein anderes Problem zum Vorschein: Die Ärmel waren zu kurz… Mist… Was tun? Weitersuchen? Kaufen? Ich entschied mich dafür, erstmal etwas darüber nachzudenken. Und dachte… und dachte, dass ich das Problem ja wahrscheinlich immer haben werde. Also warum nicht den Yukata kaufen, der mir gefällt. Tragbar war er ja schließlich und sooo schlimm waren die kürzeren Ärmel ja auch nicht.
Also fuhr ich am nächsten Tag nochmal zu dem Laden, um den Yukata zu kaufen. Diesmal war eine andere Verkäuferin da, die mir auch erklärte, wie man den Yukata anzieht und vor allem, wie man den Obi bindet. Nachdem ich beides auch alleine einmal hingekriegt habe, sollte ich mich kurz dem Chef zeigen, der meine selbstgebundene Schleife bewunderte. Dann hieß es nur noch, dass ganze wieder ausplünnen und bezahlen und schon war ich stolze Besitzerin eines wunderschönen Yukatas samt Obi. (^_^)
Der 1. Mai ist nicht nur der Tag der Arbeit, sondern auch der Gründungstag der Universität Osaka. Deshalb hatten die glücklichen Handaisei eine verlängerte Golden Week (aufeinanderfolgende nationale Feiertage), denn nach dem Gründungstag wurde zwei Tage lang ein Uni-Festival abgehalten. Also hab ich mir mal gestern angeschaut, was so auf dem Campus angeboten wurde.
Zum Großteil waren das Fressstände der Clubs, die die unterschiedlichsten Speisen anboten. Von Takoyaki, Yakisoba und Ramen über Curry bis hin zu Hotdog war für jeden etwas dabei und auch die Auswahl an Süßigkeiten ließ mit Donuts, Waffeln, Popcorn, Eis (kalt!!) und ähnlichem nichts zu wünschen übrig. So haben wir auch erstmal ein paar Kulinaritäten probiert, bevor wir uns das Programm auf den Bühnen reingezogen haben. 😀
Dort gab es einiges zu sehen. Ein echtes Highlight war gleich zu Beginn die Performance einer Comedygruppe, die als Ausländer verkleidet (große Nase) auftraten und in herrlichem Ausländerjapanisch (boku ha nay… xD ) sprachen. Hier ihre Gesangsdarbietung:
Dann folgten mehrere Tanz- und Sportclubs, die ihr Können unter Beweis stellten. Wie zum Beispiel diese asiatische Tanzgruppe:
それから、色んなダンスかスポーツ団体が自分の能力を示した。例えば、このアジアのダンス団体:
Oder diese Robo-Boys:
また、このロボットみたいなダンス団体:
Ich kann euch leider nur eine kleine Auswahl der verschiedenen Darbietungen zeigen. So präsentierten sich auch noch Trampolinspringer, Aikido-ka, Kempo-ka, eine Flamenco-Gruppe und ein paar weitere kleine Tanzgruppen. Ein weiteres Highlight stellte aber die arabische Tanzgruppe dar, die scheinbar eine gewisse Popularität genießt. Ob’s an den netten Outfits liegt? ^_^
Was gab’s sonst noch zu sehen? Viele Typen in witzigen Verkleidungen.
それ以外、たくさんのおもろい服装を着ている人も見えました。
Die liefen überall herum, um möglichst auffällig Werbung für ihre Stände zu machen. Doch auch wer kein Kostüm trug, schaffte es mit umso größerer Aufdringlichkeit Aufmerksamkeit zu erheischen. Von allen Seiten umzingelten sie uns und stellten sich uns in den Weg. „Do you like Ramen? You like Ramen??“ – „Yes…?“ – „Take it, take it!!!“ – „Ehm… Okay…“
Zum Abschluss spielte dann eine Band auf der großen Bühne, deren Sänger wie eine Frau klang… Wir haben uns dann mal langsam auf den Heimweg gemacht. ^^°
Und dann wollte ich eigentlich nur noch in Ruhe diesen Blogeintrag schreiben, aber dieser Plan wurde durchkreuzt. Von einer Mail! *omg* In der stand ungefähr dies: „Bist du allein? Hast du Bock auf Party??“ Ja und so fand ich mich dann plötzlich in diesem zwielichtigen Laserschuppen wieder. xD